Was gehört alles zum Führerschein-Schnellkurs?
Ob regulärer Führerschein oder Schnellkurs: Die Ausbildung für den Führerschein Klasse B setzt sich zusammen aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Während insgesamt 14 Stunden klassischer Theorieunterricht vorgeschrieben sind,
umfasst die praktische Ausbildung 12 Sonderfahrten plus Übungsfahrten. Im Rahmen eines Schnellkurses finden sowohl Theorie- als auch Praxispart in einem begrenzten Zeitraum statt, sprich: mehrere Theoriestunden pro Tag
und sämtliche Fahrstunden verteilt auf eine, zwei oder drei Wochen.
Der Führerschein im Schnellkurs wird nicht von jeder Fahrschule angeboten. Frag am besten bei Fahrschulen in deiner Umgebung direkt nach, ob und in welcher Form Crashkurse in der Theorie- und Praxisausbildung möglich sind.
Was kostet ein Schnellkurs für den Führerschein?
Schnellkurse decken dieselben Inhalte und die gleiche Anzahl von Fahrstunden ab, wie die normale Führerscheinausbildung. Allerdings liegt der organisatorische Aufwand für die Fahrschule deutlich höher: Schließlich müssen Fahrschulen während
eines Intensivkurses sämtliche Ressourcen für die Teilnehmer bereithalten und das Tagesgeschäft oftmals zurückfahren. Aus diesem Grund sind die Kosten für einen Schnellkurs bis zu 30 Prozent höher als die reguläre Fahrausbildung – das ist jedoch
von Fahrschule zu Fahrschule verschieden. Wer also vorhat, einen Schnellkurs zu machen, um Geld zu sparen, der muss enttäuscht werden.
Was sind die Vorteile vom Führerschein im Schnellkurs?
Viel lernen in kurzer Zeit: In Führerschein-Schnellkursen dreht sich tagelang alles um Vorfahrtsregelungen, Verkehrsschilder und das Verhalten im Straßenverkehr. Wer sich so intensiv mit den unterschiedlichen Themen auseinandersetzt,
der ist meist konzentrierter und weniger abgelenkt – somit fällt das
Lernen für den Führerschein
im Schnellkurs oftmals leichter. Denn parallel zu Schule oder Job ist die Fahrschulausbildung über Monate hinweg oftmals ein zusätzlicher Stressfaktor.
Und auch bei Fahrstunden gilt in der Regel: Es lernt sich schneller, je konsequenter gefahren wird. Wer nur alle zwei Wochen eine Fahrstunde im Terminkalender unterbringt, hat seine Erfahrungen am Steuer und im Straßenverkehr vom
einen auf das andere Mal eventuell schon wieder vergessen.
Was sind die Nachteile vom Führerschein im Schnellkurs?
Schnellkurs ist nicht gleich Schnellkurs. Einige Fahrschulen bieten Intensivkurse von sieben Tagen an – allerdings ist die Bestehensquote solcher kompakter Kurse nicht gerade hoch. Denn ein Schnellkurs ist ebenso wie die reguläre Fahrausbildung
natürlich keine Garantie dafür, dass ihr am Ende tatsächlich einen Führerschein in den Händen haltet. Insbesondere den Lernaufwand solltet ihr nicht unterschätzen! Etwas anders sieht es schon bei zwei- oder dreiwöchigen Schnellkursen aus:
Hier ist deutlich mehr Zeit, Theorie und Praxis unterzubringen und die Erfolgsquoten liegen deutlich höher. Allerdings müssen Fahrschüler dafür oftmals einen Großteil ihrer Ferien oder Urlaubstage opfern.
Ein weiterer Nachteil von Schnellkursen ist, dass sich diese intensive Form des Lernens nicht für jeden Fahrschüler eignet. Während manche sehr schnell lernen, benötigen andere die regelmäßige theoretische und praktische Beschäftigung, um eine
optimale Routine mit der Straßenverkehrsordnung und dem Fahrzeug zu entwickeln. Schnell ist also keinesfalls immer der richtige Weg: Achtet genau darauf, welcher Lerntyp ihr seid und sucht die passende Fahrschule bzw. den für euch richtigen
Führerscheinkurs nach euren Lernbedürfnissen aus.
Wie läuft ein Führerschein-Schnellkurs ab?
Der Führerschein im Schnellkurs kann unterschiedlich ablaufen: Je nach Zeitfenster finden die Theorie- und Praxisstunden verteilt auf wenige Tage statt. Ein zweiwöchiger Kurs für die Fahrerlaubnisklasse B könnte beispielsweise so aufgebaut sein:
- 1. bis 7. Tag: täglich jeweils 2 Theoriestunden
- ab dem 3. Tag: reguläre Fahrstunden
- ab dem 7. Tag: Sonderfahrten
- am 10. Tag: Theorieprüfung
- am 14. Tag: Fahrprüfung
Achtung: Führerscheinantrag vor dem Schnellkurs nicht vergessen
Während Führerschein-Schnellkurse in kurzer Zeit absolviert werden können, benötigen die zuständigen Behörden deutlich mehr Zeit: Um an der theoretischen und praktischen Prüfung teilnehmen zu können, muss die Zulassung von der zuständigen
Behörde vorliegen. Dazu sollte der Fahrschüler mindestens sechs Wochen zuvor seinen Führerscheinantrag bei der jeweiligen Zulassungsstelle einreichen. Hier zeigt sich also auch eine gewisse Schwierigkeit:
Auch wenn Schnellkurse fix vorübergehen, so benötigen sie doch genügend Vorbereitungszeit. Spontane Anmeldungen funktionieren also nicht. Erkundigt euch lieber frühzeitig, ob und wann ein Schnellkurs in der Fahrschule eures Vertrauens stattfindet und kümmert
euch dann direkt um sämtliche Behördengänge.
Um einen Führerschein zu beantragen, braucht ihr Folgendes:
- Personalausweis
- Anmeldebestätigung der Fahrschule
- Bescheinigung über Erste-Hilfe-Kurs
- biometrisches Passbild
- Sehtest
Fazit: schnell hat Vor- und Nachteile
Der Führerschein im Schnellkurs hat sowohl Vorteile als auch Nachteile. Er eignet sich für alle, die sich eine gewisse Zeit freihalten und intensiv in Vollzeit lernen können und wollen. Dabei gilt: Führerscheinantrag frühzeitig stellen!
Und möglichst keine Schnellkurse unter einer Laufzeit von zwei Wochen buchen. Ab einer Laufzeit von zwei bis drei Wochen kann der Führerschein realistisch über einen Schnellkurs erworben werden: Eine Erfolgsgarantie gibt es dennoch nicht.
Und wenn die theoretische oder praktische Prüfung nicht bestanden wird, verlängert sich die Zeitspanne für den Führerschein ohnehin. Wer sich hingegen lieber langsam an Theoriebögen, Fahrzeugen und den Straßenverkehr herantasten möchte,
der sollte auf die reguläre Fahrausbildung setzen: Diese ist in den meisten Fällen sogar günstiger.